Am 30. März sind „nur“ Kommunalwahlen in der Türkei, kaum zu glauben, wie diese Tatsache das tägliche Geschehen bestimmt. Anders als in Deutschland werden hier die Kandidaten von den Parteizentralen eingesetzt, die regionalen Parteigruppen – gleich welcher Partei – haben hier bestenfalls das Recht, angehört zu werden. Verfolgt man die türkischen Nachrichten, wird der Anschein erweckt, es geht nicht um Bürgermeister und Stadtparlamente, sondern um die Existenz der türkischen Nation (übersetzt: um die Machtansprüche der jeweiligen Parteioberen).
Tatsächlich dürfte die Wahl ein Stimmungsbild der türkischen Bevölkerung und der Auftakt zu einer noch heisseren Phase werden, da erstmals in der Geschichte der Türkei der Staatspräsident am 28. August direkt vom Volk gewählt wird, nicht wie bisher vom Parlament. Also besser wird es bestimmt nicht nach dem 30. März….
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