Angekommen. Tagebuch einer Ausgewanderten

Bekloppte Experimente und ihr erstaunliches Ergebnis

Wenn man länger im Ausland ist, packt einen doch manchmal die Sehnsucht nach deutschen Gerichten – ihr kennt das. Ich liebe ja geräuchertes in jeder Variation, selbst geräuchert habe ich aber bisher nur im Kugelgrill, aber der fiel vor ein paar Jahren schon dem Fluchtversuch einer Ziege zum Opfer, die sich partout nicht schlachten lassen wollte, türmte und durch eine Abdeckung geradewegs auf den Grill stürzte, der drunter stand. Haben beide leider nicht überlebt und das war es dann vorerst mit meinen Räucher-Versuchen… wäre da nicht Google, das auf alles eine Antwort hat, und so auch auf die Frage “wie räuchert man im Topf“. 

Man nehme also einen Topf, möglichst groß und dicht schließend – und auch möglichst billig, denn ich bezweifle dass man den Geruch der Räucherware anschließend wieder raus bekommt. Den Boden legt man aus mit Alufolie, darauf kommen einige Esslöffel schwarzer Tee (in meinem Fall total abgelaufener Rooiboos-Tee), Lorbeerblätter, Wachholderbeeren und eine kleine Handvoll Sägemehl.

Dazu braucht man ein Metallsieb (bei mir ein Mehlsieb), das ich auf Metallklammern als Abstandhalter in den Topf gestellt habe.

Darauf kommt dann der Fisch, in meinem Fall ganz einfache und günstige Makrelenfilets aus dem Bim Supermarkt. Die hab ich gestern Abend schon in einer Beize aus Salzwasser, Lorbeer, Wachholderbeeren, Pfeffer und Fenchel eingelegt. 

Bevor man die Filets jetzt in das Metallsieb legt, müssen sie gut abgetrocknet werden. 
dann kommt die ganze Konstruktion in den Topf, der möglichst fest verschlossen werden sollte, dass kein Rauch entweicht. Ich hab damit nachgeholfen, dass ich meinen schweren Gusstopf auf den Deckel gestellt habe.

Das ganze wird nun 5 Minuten bei großer Flamme und höchster Hitze aufgeheizt und dann weitere 20 Minuten mit kleiner Flamme weiter erhitzt.

Die Filets sind super zart und saftig, schmecken mild geräuchert aber erstaunlicherweise gar nicht salzig, was ich nach der langen Beize eigentlich erwartet hatte. Die Rauchentwicklung in der Küche hält sich in engen Grenzen – es riecht eigentlich nur, als hätte man es etwas mit Räucherstäbchen übertrieben….

Ich hatte allerdings kurzfristig die Filter aus der Abzugshaube genommen, weil ich die Befürchtung hatte dass sie den Rauchgeruch zu sehr annehmen.

Fazit: Kann man auf jeden Fall wiederholen, aber halt nur für eine sehr kleine Menge. Für mehr als zwei Personen reicht der Topf nicht aus.

 

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